• 44. Deutsche Schulmeisterschaft

        • Beste Platzierung einer Tübinger Grundschule seit Menschengedenken

           

          Grundschule Winkelwiese / Waldhäuser-Ost Tübingen unter den TOP 10 in Deutschland

           

          SUHL. Hochspannung war in der letzten Runde der Deutschen Schulschach-Mannschaftsmeisterschaft in der Wettkampfklasse Grundschulen im thüringischen Suhl an gesagt. Der württembergische Schulschachmeister, die Grundschule Winkelwiese / Waldhäuser-Ost Tübingen, hatte mit der Goldbek-Schule Hamburg-Winterhude den erwartet starken Gegner. Doch der Mannschaftskampf begann sehr verheißungsvoll. Zichen Liu gewann an Brett 2 schnell einen Springer und auch Selim Hirt (Brett 4) hatte bald entscheidenden Materialvorteil. Da auch Jakob Martius (3) Material gewann und Wenchu Li (1) immer besser stand, zeichnete sich eine Sensation ab. Doch den Württembergern machten die Nerven einen Strich durch die Rechnung. Noch kein Beinbruch war das Remis von HIrt, der seinen ganzen Vorteil verspielt hatte. Zumal Martius seine Partie souverän zum Sieg führte und sowohl Liu als auch Li immer noch auf Siegeskurs waren. Doch am Spitzenbrett wendete sich das Blatt und Li musste eine Niederlage quittieren. Ein wahres Drama spielte sich schließlich bei Liu in der allerletzten Partie des Turniers ab. Liu wollte es einfach zu gut machen, überlegte und überlegte und überlegte bei immer knapper werdender Bedenkzeit. Schließlich verlor der Tübinger trotz eines haushochen Materialvorsprungs von einem Läufer und zwei Bauern unnötig durch Zeitüberschreitung im Endspiel.

           

          Kaum waren die Tränen getrocknet, stand auch schon die Siegerehrung an. Wie weit waren die Württemberger abgerutscht? Da die Mannschaften von hinten bis zum Ersten geehrt wurden, war wiederum Hochspannung angesagt und die Tübinger freuten sich über jede Mannschaft, die aufgerufen wurde. Ab Platz 15 schauten sie sich ungläubig an und als sie bei Platz 10 immer noch nicht aufgerufen wurden, gingen sie davon aus, dass ein Fehler vorliegen müsse und sie vergessen wurden. Schließlich war man stolzer Neunter und mit weitem Abstand die beste Schule aus Baden-Württemberg. Trotzdem analysierten die Jungs sofort die Tabelle und stellten fest, dass bei einem durchaus möglichen 4:0-Sieg in der Schlussrunde Platz 5 möglich gewesen wäre. Nur ein Brettpunkt mehr, hätte schon Platz 6 bedeuted, so dass die Tübinger nicht so recht wußten, ob sie sich über Platz 9 freuen oder ärgern sollten. Das änderte sich schnell auf der Heimfahrt, als man im Zug die niedergeschlagene Mannschaft der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule Düsseldorf-Oberkassel traf. Die Rheinländer waren vor der Schlußrunde auf Platz 4 der Gesamtwertung, stürzten aber durch eine 0:4-Niederlage gegen die Grundschule An der Gete Bremen-Gete auf Platz 16 ab. Schnell errechneten die Schwaben, dass sie ohne das wertvolle Remis von Hirt und den souveränen Sieg von Martius auf Platz 23 gelandet wären. So freuten sich die Tübinger über Platz 9 und die beste Platzierung einer Tübinger Grundschule seit Einführung der Deutschen Schulschach-Mannschaftsmeisterschaften. Noch nie war es einer Tübinger Grundschulmannschaft gelungen, unter die TOP 10 der Deutschen Meisterschaft zu kommen. Stolz war man auch, dass man in der ersten Runde gegen den späteren Deutschen Meister, die dreieins-Grundschule Berlin-Pankow, spielen und Lehrgeld bezahlen durfte. Für die Jungs war es ein großes Erlebnis neben Berlin auch gegen Teams aus den Großstädten Dortmund, München, Dresden und Hamburg zu spielen. Grundschulen mit über 700 Schülern und die zweitplatzierte Hamburger Schule Windmühlenweg, in der 161 Kinder 20 verschiedene Schachkurse besuchen, waren für die Württemberger eine neue Welt.

           

          Die Einzelergebnisse der Grundschule Winkelwiese / Waldhäuser-Ost Tübingen: Wenchu Li: 4 Punkte aus 8 Partien an Brett 1. Zichen Liu: 5 aus 9 an Brett 2. Jakob Martius 6 aus 9 an Brett 3. Selim Hirt: 2,5 aus 6 an Brett 4. Taha Arfaoui: 2 aus 4 an Brett 4.

           

          Die Endtabelle der Deutschen Schulschach-Mannschaftsmeisterschaft in der Wettkampfgruppe Grundschulen zeigt, dass die ersten Drei in einer eigenen Liga spielten:

           

                                                                                                                            Brettpunkte

           

            1. dreieins-Grundschule Berlin-Pankow                                                         30

            2. Schule Windmühlenweg Hamburg-Groß Flottbek                                      30

            3. Grundschule An der Gete Bremen-Gete                                                    28

            4. Grundschule Tegernheim                                                                           22

            5. Schule am Auwald Leipzig-Schleußig                                                        21

            6. Grundschule Garching-West Garching bei München                                 20,5

            7. Goldbek-Schule Hamburg-Winterhude                                                       20,5

            8. Schule Fahrenkrön Hamburg-Bramfeld                                                      20

            9. Grundschule Winkelwiese / Waldhäuser-Ost Tübingen                             19,5

          10. Dreisprachige Internationale Grundschule Magdeburg-Alte Neustadt       19,5

          32. Bruckenackerschule Filderstadt-Bernhausen                                             16,5

          37. Karl-Mauch-Schule Kernen im Remstal-Stetten im Remstal                      14,5

          38. Haldenschule Kernen im Remstal-Rommelshausen                                  14,5

           

          bei 44 startenden Schulschachteams